Lichtblick

Mich beeindruckt es immer wieder und jedes Jahr aufs Neue, wie schön die Liturgie des Kirchenjahres mit dem Lauf der Natur abgestimmt ist.

Im Februar werden die Tage deutlich länger. Und am 2. Februar wird das Fest der Darstellung des Herrn- oder auch Maria Lichtmess genannt- gefeiert.

Ein altes Paar- Hanna und Simeon – bekommen durch den heiligen Geist in ihre trüb gewordenen Augen einen Lichtblick geschenkt.

Ein kleines Kind wird in den Tempel gebracht- augenscheinlich nichts Auffälliges. Alle kleinen jüdischen Jungen, die zuerst geboren sind, werden vierzig Tage nach ihrer Geburt in den Tempel gebracht- da wird Gott gedankt und ein kleines Opfer gebracht.

Maria, Josef und Jesus sind eine ganz normale Familie- augenscheinlich.

Aber man sieht nur mit dem Herzen gut- und augenfällig wird den beiden alten Menschen, dass da etwas ganz Großes geschieht. Dass das kleine Kind ein ganz Großer, da Sohn des Größten ist. Ein Licht geht den beiden auf! 

Ein Licht so schön, dass Simeon singt:
„Nun lässt Du Herr Deinen Knecht in Frieden scheiden, denn meine Augen haben das Heil gesehen- ein Licht zur Erleuchtung der Heiden und Ruhm Deines Volkes Israel.“ Und  Hanna tanzt vor Freude- mit 84 Jahren! Oder Witwe seit 84 Jahren- kommt drauf an, wie man es übersetzt. Endlich hat sie das Licht erkannt, um das sie seit Jahrzehnten mit Fasten und Beten gefleht hat.

Maria, Jesus und Josef gehen danach wieder nach Hause. Scheinbar alles normal. Alles wie gehabt. Die Römer unterdrücken das Land. Ein wahnsinniger König regiert. Eine bigotte Priesterkaste agiert. Gelehrte sitzen im Elfenbeinturm selbstgefälliger Gelehrsamkeit.

Aber Simeon und Hanna lassen sich ihre Freude nicht mehr nehmen.

So werden bis heute an diesem Tag Kerzen geweiht. Ihr Licht, das in den Kirchen und Wohnungen brennen wird, erinnert an das Licht Christi.

Wir nehmen die Kerzen mit nach Hause. Alles beim Alten? Bleibt alles gleich?

Wir werden weiterhin mit Corona- Angst erfüllt werden. Beschränkungen werden noch lange bleiben. Neue Ängste werden kommen. Davon lebt der Teufel. Und das öffentlich rechtliche….

Menschen können nicht zu ihren Liebsten. Großeltern weinen, da sie die Kinder und Enkel nicht sehen dürfen.

Alles bleibt gleich- wirklich?

Es ist besser eine Kerze anzuzünden, als über die Finsternis zu klagen.

Neben den täglichen Schreckensnachrichten – die weiterhin uns beengen und bedrängen werden, werden wir das Singen der Vögel hören. Werden wir den Sonnenaufgang bewundern. Der immer früher ist. Die ersten Knospen sehen, die dicker werden. Die ersten Blumen, die sich heraus trauen.

Und das ist nicht nur ein idyllisches Vertröstungsbild.

Das ist ein Lichtblick vom Himmel. Ein Gruß vom lieben Vater. Eine Blume vom Sohn. Und ein Lichtstrahl des Geistes.  Und der Gute Geist soll auch unser Herz anregen. Dass wir sehen: Das wahre Licht, das jeden Menschen erleuchtet ist in der Welt, wie es der prophetische Evangelist Johannes sagt.

Da ist ein Licht am Ende des Tunnels. Enge ist endlich. Dunkelheit begrenzt.

Da ist ein Lichtblick, der alle Dunkelheit Lügen straft.

Und ich lade Euch ein, immer wieder eine Kerze anzuzünden- im Gedenken an Lichtmess.

Das Licht wirken zu lassen. Bis es ins Herz eindringt.

Das Licht leuchten zu lassen. Und an liebe Menschen zu denken.

Und zu vertrauen.

Das ist Einer- der ist da. Da ist ein Großer-Kleiner- der ist nah.

Da ist ein guter Geist, der unsre Seele speist. Den unser Herz gern preist.

Ich wünsche Euch viel Licht. Das Kind bringe es in Eure Häuser. Zu Euren Familien. Zu denen, die wir jetzt vermissen.

Es grüßt Euch alle Euer

Lichtreicher Don Luigi