Das Wort dem Wort

DAS WORT DEM WORT

 

Am 25. April wird der heilige Markus gefeiert.

Einer der vier Evangelisten. Manche Exegeten meinen, dass sein Evangelium das Erste war, das geschrieben wurde.

Markus ist – im Vergleich zu den anderen drei Evangelisten-  der am wenigsten Bekannte.

Und das liegt wohl auch an der Rolle, die er in der frühen Kirche einnahm.

Bei Paulus tritt er helfend und hörend auf.

Und Petrus gibt ihm den ehrenden Titel „mein Sohn“.

Man muss wissen. Abgesehen vom Pfingsttag tat sich Petrus schwer mit dem – damals in aller Welt gesprochenen- Griechisch.

Und der arme erste Papst musste ja aus Jerusalem fliehen in die damalige Hauptstadt der Welt- Rom – wo damals die allermeisten Menschen nur Griechisch sprachen.

Im Gegensatz zu dem sprachgewandten und universal gebildeten Paulus, konnte er nicht- wie dieser gleich in Rom ein Lehrhaus gründen, sondern er musste sich erst selbst einmal zurecht finden. Diese Erfahrung teilt der Heilige Petrus wohl mit allen, die in einem Land ohne Sprachkenntnisse zu haben, leben.

Und da war Markus. Genauer: Johannes Markus. Und dies zeigt schon, dass er in beiden Sprachen zuhause war. Und er wurde zum Dolmetscher des ersten Papstes.

Wir wissen nicht, wie viel Römer und Griechen durch seine Übersetzung zum Glauben kamen. Und auch sein Evangelium hat so viele Menschen erreicht, wie viel, weiß nur der leibe Gott.

Markus ist daher der Mann, der hinter dem Wort steht. Der dem Wort das Wort gibt.

Der gut zuhört. Und getreu übersetzt.

Das Evangelium ist heute ja in alle Sprachen der Welt übersetzt.

Braucht es da noch Dolmetscher/ innen ?

Ich glaube dringender denn je. Die Worte sind schnell übersetzt. Aber wie viel Übersetzungskunst braucht es, um diese Gute Nachricht in den Kontext unserer Welt zu übersetzen. Es braucht Männer und Frauen, die schweigen und zuhören. Die verstehen und übersetzen. Ihr Wort dem WORT geben. Aber nicht nur durch Sprachgewalt. Sondern durch ihr ganzes Leben.

Der heilige Franz hat einmal seinen Brüdern gesagt:

Ihr seid die einzige Bibel, die die Leute lesen.

Dies gilt auch für uns- machen wir uns ans Übersetzungswerk.

IN WORT und TAT und LEBEN

Das Wort dem Wort- Es grüßt Sie

 

Ihr Pfarrer Ludwig –F. Mattes