Mundschutz

Eine der wahrscheinlich effektivsten Maßnahmen gegen die Pandemie ist der Mundschutz.

Der/die Träger/in schützt sich so selbst vor den Viren, oder er/sie schützt andere, wenn er/sie selbst infiziert ist.

Da fällt mir das Wort des Königs/Propheten David aus dem Psalm 141, Vers 3 ein:

„Herr stelle eine Wache vor meinen Mund, behüte das Tor meiner Lippen“

Das könnte der/die Trägerin ja beten, wenn die Maske angezogen wird.

David meint natürlich etwas Anderes: dass er nichts Dummes, Unbedachtes oder Böses spricht.

Und für den Apostel Jakobus ist der Mund das gefährlichste und gefährdetste Körperteil:

„Auch die Zunge ist ein Feuer. Sie ist eine Welt voller Unrecht und beschmutzt den ganzen Menschen“ (Jakobus 3,6). Und er fährt fort, was mit der Zunge, das heißt dem gesprochenen Wort für ein Unheil angerichtet wird.  Ich kann mir gut vorstellen, dass er, wenn er den Brief heute schreiben würde sagen würde, dass das böse Wort schlimmer als der böse Virus ist.

Der Virus wird vergehen- aber der Mund bleibt. Der Mundschutz im physischen Sinne wird überflüssig werden, der Mundschutz im geistlichen Sinne bleibt heilsnotwenig.

Wie kann ich also über diese Tage hinaus den geistlichen Mundschutz anlegen.

Das Eine ist einfach einzuüben. Einfach auf die Worte achten, die man spricht. Oder eine Denkpause machen, wenn eine/r was gesagt hat und dann erst- etwa nach 5-10 Sekunden erst antworten.

Oder sich zu überlegen, welches Wort aufbaut und dem Gegenüber Mut macht.

Geistlicher Mundschutz ist, wenn man bei der Gewissenserforschung am Abend sich fragt, welche Worte unnütz, andere niederdrückend, negativ oder gar böse waren- und das beichten.

Und nicht zuletzt den Heiligen Geist darum zu bitten, dass ER selbst unser Mundschutz wird. Das heißt, dass er uns das Wort, das wir sprechen lenkt, leitet und kontrolliert.

Oder die Zunge, den Mund, die Worte am Morgen, wenn wir die gute Meinung beten, ganz besonders dem Vater weiht und der Mutter anempfiehlt.

Da ärgert sich Gott nicht, wenn wir Ihm die Zunge rausstrecken mit dem Gedanken: Lieber Vater, mach sie rein. 

Oder ganz kurz betet. Erst Geist rein- dann Zunge raus.

Es grüßt Sie- mit hoffentlich guter Zunge-

Ihr

Pfarrer

Ludwig- Frank Mattes