Von einem evangelischen Theologen stammt die beste Definition eines oder einer Heiligen. Es ist der Theologe Walter Nigg, der sagt: „Es gibt nichts Lebendigeres als einen toten Heiligen.“
Wir feiern das Fest Allerheiligen. Und da steht ein Hammer- Satz in der Lesung:
„Niemand (also die Heiligen) konnte sie zählen.“
Also der liebe Gott kann sie ganz bestimmt alle zählen. Aber gemeint sind die Menschen mit ihren menschlichen Rechenkünsten. Es gibt so viele unbekannte Heilige, dass das Fest Allerheiligen eine feierliche Kapitulationsfeier der Kirche ist: sie kapituliert beim Versuch, alle Heiligen nennen zu können.
Und das ist ganz einfach: Ich zum Beispiel kenne Heilige, die nicht Heilig gesprochen worden sind noch Heilig gesprochen werden. Zum Beispiel kenne ich eine Frau, die hat ein Mädchen adoptiert, das aus einem Inzest heraus gezeugt wurde. Das übelst verachtete Kind bekam eine Mutter. Die Frau wurde ihr Mutter. Und so hat sie niemand anderen als Jesus großgezogen. Und ich kenne niemanden, der besser belohnt als Jesus. Was wird also diese Frau für eine große Feier im Himmel feiern. Euch geht es sicher auch so. Auch Ihr kennt solche unbekannte Heiligen. Ich glaube schon, dass wir da auf eine große Summe kommen. Das Beste aber ist: Meine (und Eure) nur mir (und nur Euch) bekannten Heiligen sind tot und quicklebendig zugleich. Sie sind mit Gott derart im Kontakt, dass sie lebendig sind. Und zum Leben gehört Austausch und Kommunikation.
Daher meine Empfehlung in gezwungenermaßen kontaktarmen Zeiten:
Sucht den Kontakt mit diesen nur Euch bekannten Heiligen. Und über sie mit dem Heiligen. Zündet eine Kerze für sie an und bittet, dass sie Euch das wahre Licht geben. Und den belebenden Kontakt des LEBENDEN erbitten.
Bleibt im Kontakt. Dann bleibt Ihr am Leben. Und auch Ihr werdet dann zu Allen Heiligen gehören.
Es grüßt Euch
Quicklebendig
Euer Don Luigi