Leihstimmen

Wir Ihr ja alle wisst, haben wir in diesem Jahr das Superwahljahr. Vor ein paar Monaten habe ich- zusammen mit den Stuttgartern- einen neuen OB gewählt.

Beim Landtag habe ich auch mit gewählt und zum ersten Mal mit Briefwahl, um möglichst coronakonformkomfortabel zu wählen.

Im Herbst sind meine und Eure Stimmen wieder gefragt, diesmal bei der Bundestagswahl. Und da werden auch die Leihstimmen eine Rolle spielen. Viele Parteien haben ja kaum eine Chance auf ein Direktmandat, haben aber dennoch eine Chance ins Parlament zu kommen, wenn sie die 5 % - Hürde schaffen. Da wird oft um die Zweitstimme gebeten. Eigentlich ist diese Stimme noch wichtiger, weil die Summe dieser Stimmen über die Sitze der Partei im Bundestag bestimmt.

Ich muss sagen: mit Leihstimmen habe ich Erfahrung. Nicht bei den Bundestagswahlen, aber sonst. Ja- mein Beruf besteht wesentlich darin, eine Leihstimme abzugeben.

Das Beste und Heiligste, was ein Priester tut, ist seine Leihstimme.

Immer bei der Wandlung, oder wenn ich die Sündenvergebung zuspreche, leihe ich dem Herrn meine Stimme. Ich vergebe ja keine Sünden, ich verwandle ja nicht Brot und Wein. Das tut der Herr. Aber ich leihe IHM dazu meine Stimme. Handle in seiner Person.

Aber die Leihstimme ist auch sonst gefragt. Wenn ich Worte Jesu weitersage. Oder wenn ich jemand Trost und Hilfe zusage. Ja, da ist es wichtig, dass ich mir bewusst bin, dass ich das nicht nur aus Lust und Liebe tue, sondern im Auftrag dessen, der mich in die Welt gesetzt hat, um sein Reich mit zu verwirklichen.

Meine und Eure Leihstimmen sind also gefragt: jeden Tag. Und auch ich und Ihr habt die Wahl. Jeden Tag.

Für uns Christen gilt eben - es ist Superwahljahr- jedes Jahr.

Es grüßt Euch Euer Wahlhelfer

 

Euer

 

 

 

Don Luigi  

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